INFORMATIONEN POLSTERAUFBAU

In der mordernen, industriellen Polstermöbelherstellung unterscheidet man zwischen drei Polsterarten:

Die legere bzw. besonders legere Polsterung

Siehe auch unter Wellenbildung. „Legere, saloppe Polsterung“: Weicher, vorspannungsloser Polsteraufbau, bei dem eine modell- oder gestalterisch gewünschte Faltenbildung der Bezüge warentypisch ist. Eine „besonders legere Polsterung“ zeichnet sich durch eine superweiche, softige Oberfläche aus. Die Bezüge zeigen schon im Neuzustand eine ausgeprägte Wellenbildung, das design- und konstruktionsbedingt gewollt ist. Wellen-, Mulden- oder Faltenbildung im Gebrauch und je nach Nutzungsintensität sind nicht zu vermeiden. Um eine gleichmäßige Optik zu erreichen, empfiehlt z.B. auch die Stiftung Warentest nicht nur einen „Lieblingsplatz“, sondern regelmäßig alle Polsterteile möglichst gleichmäßig zu benutzen. Lose und aufgelegte Sitz- oder Rückenkissen und Polsterung müssen je nach Nutzungsintensität regelmäßig aufgeschüttelt, aufgeklopft und glattgestrichen werden, ggf. täglich, sie haben den sogenannten Kopfkissen- oder Federbetteneffekt.

Die straffe Polsterung

Bei dieser Art der Polsterung wird der Bezug fest über das Polster gespannt und verbunden. Dadurch wird vermieden, dass bei Benutzung eine übermäßige Faltenbildung entsteht. In den meisten Fällen spannt die während des Sitzens entstandene Faltenbildung wieder aus. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass mit zunehmender Gebrauchsdauer eine, wenn auch nur leichte, Faltenbildung entstehen kann. Dies ist auf die natürliche Dehnfähigkeit des Bezugsmaterials zurückzuführen. Ein typisches Erkennungsmerkmal dieser Art der Polsterung ist die geradlinige Optik. Der Sitzkomfort unterscheidet sich von anderen Polsterarten, indem man nicht sehr tief ins Polster einsinkt, sondern fest auf diesem sitzt. Achtung! Ein Nachlassen der Sitzhärte, je nach Gebrauchsdauer und Körpergewicht, ist grundsätzlich nicht zu vermeiden!

Polsterabdeckung mit Matten / Kammerkissen

Hier handelt es sich um eine hochwertige Polsterabdeckung, welche sich punktuell dem Körper anpasst. Dies wird erreicht durch eine Mischung von losen Schaumstoffstäbchen und Fasern, die sich individuell im Einzelnen bewegen und anpassen können. Um ein Verschieben der Füllung zu vermeiden, werden die Matten / Kissen in Kammern abgesteppt. Je nach Bezugsart können sich die Kammern deutlich an der Oberfläche abzeichnen. Eine optisch leichte Muldenbildung durch die Nutzung ist ein Beweis für die individuelle Anpassung des Polsters an den Körper. Dies ist ein warentypisches Verhalten. Durch Aufklopfen und Glattstreichen der Kissen kann die ursprüngliche Form wieder erreicht werden (Kopfkisseneffekt).

Wellen- / Mulden- / Faltenbildung

Faltenbildung im Sitz, Rücken und Armlehnen stellt keinen Qualitätsmangel dar, man spricht hierbei von einer gewollt, modellbedingten Faltenbildung. Wenn an Bezügen Kräuselungen oder Falten am Rücken, auf Sitzfläche, an Sitzvorderböden, an Armlehnen, am Fußteil oder am Spannteil verarbeitet sind, ist davon auszugehen, dass sich ein Sitzbezug durch den Gebrauch dehnen wird und der Bezug so eine gebrauchstypische Optik erhält. Durch diese Veränderung wird die Strapazierfähigkeit nicht beeinträchtigt. Ein gleichmäßiges Ausstreichen der Wellen, nach links und rechts, auf der Sitzfläche verhindert bei einseitigem Gebrauch (z.B. Lieblingsplatz) das entstehen von Quetschfalten.